SF auf plattdeutsch: Apparatspott
Im Norden Deutschlands, dort wo die plattdeutsche Sprache ihren Ursprung hat, ist der Begriff Apparatspott vielen Menschen bekannt.
Falls Ihr aus einer der anderen Himmelsrichtungen kommt: Apparatspott heißt das Raumschiff, in dem weltweit ersten plattdeutschen SF-Film. Im Oktober 1994 hatten Martin Hermann und Michael Schumacher nach einer durchzechten Nacht die Idee, einen plattdeutschen Film zu drehen. Aber es sollte ein besonderer Film werden, also kam man auf die Idee, einen SF-Film zu drehen.
Man besprach die Idee mit Freunden, fand begeisterten Zuspruch und fing kurz darauf mit dem Drehbuch und dem Kulissenbau an. Jeder der Filmfreunde hatte noch einen Full-Time-Job, und so dauerte es eine ganze Weile, bis die Dreharbeiten abgeschlossen waren.
Fünf Jahre später, am 04. Dezember 1999 hatte der Film im Jugendzentrum Sulingen Premiere und war ein überwältigender Erfolg. Jede Vorstellung war restlos ausverkauft. Zeitungen, Hörfunk und Fernsehen berichteten über die Filmemoker und ihren ersten plattdeutschen SF-Film.
Die ersten Kinos zeigen den Apparatspottfilm in Sondervorstellungen, und die Filmemoker bekamen den Kulturpreis der Stadt Sulingen verliehen.
Nach diesem Erfolg war schnell klar, dass es eine Fortsetzung geben musste.
Auch wenn ich nicht zu den Filmemokern gehöre, war ich meistens bei den Dreharbeiten dabei. Kein Wunder, schließlich ist der Kopf der Filmemoker mein Bruder.
Im Jahre 2001 begannen die Dreharbeiten zu Teil 2: "Apparatspott 2 - Gerangel in Ruum & Tied". In diesem Teil geht es um Außerirdische, die irdische Brauereien stehlen und damit das jährliche Sulinger Schützenfest bedrohen. Für einen Norddeutschen eine Katastrophe!
Für diesen Film entwickelte ich einen Teil der Special Effekte (die Animationen der Sternentore) und schrieb die Getränkesynthesizer Szene.
Nachdem dieser Film am 10. Oktober 2003 in Diepholz uraufgeführt wurde und der Erfolg noch unglaublicher war (Selbst das Kinomagazin "Cinema" brachte den Apparatspott II auf der ersten Seite), begannen nur kurze Zeit später die Überlegungen zu Teil 3, der aber definitiv der letzte Teil werden sollte.
Mein Bruder sprach mich an, ob ich nicht Lust hätte, die Geschichte zu schreiben. Sie müsse aber größer und plattdeutscher als die beiden vorherigen Teile werden und einen Abschluss der Reihe darstellen. Ich bräuchte mich auch nicht zurückzuhalten oder mir Gedanken über die Verfilmbarkeit zu machen. Einen Satz, den er während der Dreharbeiten sicher oft bereut hat.
Ich fing mit dem Schreiben an und entwarf eine abgedrehte Zeitreisegeschichte, in der es vor Anspielungen auf das Genre nur so wimmelte. So kommt im Film ein zeitreisender VW-Käfer mit Flügeltüren ebenso vor, wie ein Zeittunnel, in dem Zeitreiseexperimente durchgeführt wurden oder die Bauern in Schwarz, eine geheime Regierungstruppe.
Die Kosten für den Film sprengten das Budget der Filmemoker bei weitem, und so wurden diverse Sponsoren und Filmförderer gesucht. Mit der NORDMEDIA Filmförderung fand man schließlich den passenden Partner.
Am 28. März 2008 fand die Premiere zu "Apparatspott III -Dat mokt wie gistern" in Diepholz statt.
Der Erfolg war so grandios, dass der Film im gleichen Jahr sogar auf der Berlinale gezeigt wurde.
Bis heute wird der dritte Teil immer wieder in diversen Kinos gezeigt.
Wer neugierig geworden ist, kann den Film mittlerweile auch auf DVD bekommen. Man sollte aber schon plattdeutsch verstehen, Untertitel hat der Film nämlich keine.
De Apparatspott - Trailer
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